Erste Dachhälfte des Hochzeitshauses ist saniert

Zuletzt wurden die frisch restaurierten Wetterfahnen aufgesetzt – damit sind die Bauarbeiten an der westlichen Dachhälfte des Hochzeitshauses abgeschlossen. Seit Montag, 16. Oktober, werden nun noch Gerüste, Aufzüge und Bauzäune abgebaut und dann steht das Hamelner Wahrzeichen ab dem 1. November wieder frei. Seit Mitte März war die westliche Gebäudehälfte eingezäunt gewesen, nur das Glockenspiel am Westgiebel war weiterhin zu sehen.

Foto: Jan von Allwörden

Das historische Dach des Hochzeitshauses wird seit Frühjahr 2022 in drei Abschnitten saniert. Im ersten Schritt wurde bis Juni 2022 der Dachstuhl bearbeitet, es wurden Verkleidungen und Dämmmaterial sowie Lüftungsrohre entfernt. Seit Mitte März 2023 wird das Dach nun in historischer Weise neu eingedeckt: Dazu werden handgefertigte Sandsteinplatten aus einem Steinbruch im Solling in drei Schichten überlappend verlegt, sodass bautechnisch ein dichtes Dach entsteht. Im Gegensatz zur letzten Eindeckung im Jahr 1931 wird das Dach dieses Mal nicht gedämmt – somit wird der ursprüngliche Zustand des Daches wiederhergestellt. Auf diese Weise schiefert der Stein nicht ab und das Dach kann von innen eingesehen und gewartet werden. Parallel sind einige Fenster ausgetauscht und von einem Steinmetz Reparaturen an der Sandsteinfassade vorgenommen worden, zudem wurde der Blitzschutz erneuert. Durch den termingerechten Abschluss der Arbeiten und den Abbau des Baugerüsts können nun der Hamelner Weihnachtsmarkt sowie die für das erste Märzwochenende 2024 vorgesehene Mystica Hamelon ungehindert stattfinden.

Ab dem 4. März 2023 geht die Sanierung dann in die letzte Runde: Die östliche Gebäudehälfte wird eingerüstet, anschließend werden auch hier Dachplatten aus Solling-Sandstein verlegt. Voraussichtlich im Oktober 2024 wird die Dachsanierung dann abgeschlossen sein und das Hochzeithaus kann wieder in voller Pracht erstrahlen.

Grund für die umfangreiche Sanierung waren gravierende Schäden am Dach des historischen Gebäudes. Bei einer Routineuntersuchung im Jahr 2017 hatte sich gezeigt, dass die alten Dachplatten aus Solling-Sandstein stark beschädigt waren – die Folge langjähriger Witterungseinflüsse und Alterungsprozesse. Die Stadtverwaltung befürchtete, Dachziegel könnten herunterfallen – so wurde das Dach übergangweise mit einem Sicherheitsnetz versehen.

Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten in Höhe von insgesamt 3.275.000 Euro. Unterstützend erhält die Stadt eine Zuwendung aus einem Denkmalschutz-Fonds in Höhe von 450.000 Euro.

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