Hameln passt sich dem Klima an

Steigende Temperaturen, extreme Trockenheit, Waldbrandgefahr und Starkregen – dies sind nur einige Klimarisiken, mit denen auch unsere Stadt in den vergangenen Jahren immer häufiger in Berührung kam. Spätestens nach den Überflutungen im Ahrtal 2021 wurde deutlich, wie stark Klimafolgen Deutschland tatsächlich schaden können. Doch die Folgen können noch viel weiter reichen, denn die Erderwärmung wirkt sich auch auf Tiere, Pflanzen und die menschliche Gesundheit aus.

Wie geht die Stadt Hameln mit den klimatischen Veränderungen um?

Mit der Antwort auf diese Frage beschäftigt sich die 2023 geschaffene Stelle der Klimaanpassung. Der Bereich Klimaanpassung analysiert Klimarisiken und erarbeitet auf dieser Grundlage Strategien und Maßnahmen, um die Bevölkerung und Infrastruktur Hamelns widerstandsfähiger zu machen und vor möglichen Klimafolgen zu schützen. Dadurch soll die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger langfristig verbessert werden. Außerdem sollen Kosten durch Klimaschäden reduziert werden. Gleichzeitig unterstützt Klimaanpassung auch den Klima- und Umweltschutz und leistet einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sowie des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts der Stadt Hameln. Hierfür sollen auch Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Verbände zukünftig im Rahmen verschiedener Formate eingebunden werden. Wie diese zukünftig mitwirken können, wird aktuell innerhalb der Strategie- und Maßnahmenplanung erarbeitet.

Sie möchten mehr über Maßnahmen in Hameln erfahren?

Der Bereich Klimaanpassung gilt als Projekt, welches sich aktuell in der Strategie- und Maßnahmenplanung befindet. Das Projekt mit dem Titel „Erstellung eines nachhaltigen Anpassungskonzepts für die Stadt Hameln“ wird über die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert (Förderkennzeichen: 67DAA00951). Das Förderprogramm namens „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ besteht zunächst vom Januar 2023 bis zum Dezember 2024 und sieht einen Schwerpunkt auf der Erstellung eines nachhaltigen Anpassungskonzepts vor. Bis dahin soll beispielsweise eine Klimaanalysekarte (ehemals Klimafunktionskarte) erstellt werden. Diese veranschaulicht die thermische Belastung der Landoberfläche, Frischluftschneisen sowie relevante Kaltluftentstehungsgebiete visuell. Bürgerinnen und Bürger sollen somit über die Klimaentwicklungen der Stadt Hameln informiert werden.

Gesetzlich ist die Stadt Hameln bislang an keine Vorgaben zur Klimaanpassung gebunden. Um die Stadt widerstandsfähiger zu gestalten und deren Einwohnerschaft zu schützen, engagiert sich die Stadtverwaltung gemeinsam mit zahlreichen anderen Kommunen und Städten bereits zu diesem Zeitpunkt.

Bereits die Klimarahmenkonvention (1992) und das Pariser Klimaschutzabkommen (2015) betonen neben dem Klimaschutz auch die Notwendigkeit der Klimaanpassung, um unsere Gesellschaften zukünftig vor Klimafolgen zu schützen. Darauf aufbauend veröffentlichte die Bundesregierung die Deutsche Anpassungsstrategie (2008) und das Land Niedersachsen die Niedersächsische Anpassungsstrategie (2021). Beide Strategien heben gesondert hervor, dass Klimaanpassung primär auf der lokalen und regionalen Ebene umgesetzt werden muss. Vor diesem Hintergrund sind Städte und Kommunen dazu angehalten, lokal angepasste Klimaanpassungskonzepte und Handlungsstrategien zu erarbeiten. Ein entsprechendes Klimaanpassungsgesetz auf Bundesebene soll in Zukunft noch verabschiedet werden.