Räumlich getrennt und doch ein Ganzes

Afferde grenzt im Südosten an die Hamelner Kernstadt. Die B1 nach Hildesheim trennt den nördlichen alten Siedlungskern von den südlich gelegenen Neubaugebieten. Durch den alten Ortsteil Afferdes fließt parallel zur Bundesstraße die Remte, die im Westen Afferdes in die Hamel mündet.

Wappen

Afferdes Wappen ist ein quer geteilter Schild: Auf grünem Grund ist ein halber weißer steigender Widder mit goldenem Gehörn und Hufen zu sehen. Unten auf silbernem Grund ist ein durch den Querstrich geteiltes halbes schwarzes Kammrad/Zahnrad abgebildet, das in ein darunter liegendes kleineres greift. Vielleicht ist der Widder dem Wappentier der von Hastenbeke entlehnt. Nachgewiesen ist das allerdings nicht. Die ineinandergreifenden Kammräder deuten auf die im Ort ansässige Industrie hin, eventuell aber auch auf die früher im Ort gewesene Wassermühle.

Aus der Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Ortes sind Funde aus der jüngeren Steinzeit, Bronzezeit (sogenannter Hortfund von Afferde) und dem frühen Mittelalter gemacht worden, was auf eine, zumindest vereinzelte, frühe Besiedelung hinweisen könnte. Urkundlich erwähnt wird der Ort erstmals in einer (allerdings nicht datierten) um 1042 aufgesetzten Urkunde des Bischofs Bruno von Minden. Eine auf den 1. März 1231 datierte Urkunde erwähnt den Ort ebenfalls und in einer Aufzeichnung über die Einkünfte der Hamelner Kanoniker von 1311 wird zwischen Klein- und Groß-Afferde ("in parvo ... in magno affordia") unterschieden.

Das Dorf Klein Afferde wird in Sprengers "Geschichte der Stadt Hameln" (1826) in der Nähe der Hamelbrücke (Bundesstraße 1) vermutet. Dort sollen zwei Steine mit christlichen Symbolen gefunden worden sein, woraus man schloss, den Platz der alten Kapelle ausfindig gemacht zu haben - das Dorf Klein Afferde muss im Mittelalter aufgegeben worden sein. Alte Ortsnamen sind Afforde und Affordia.

Im Mittelalter befand sich in Afferde eine dem Heiligen Georg geweihte Kirche. Gerhard von Schaumburg als Generalvikar des Bischofs von Minden bestätigt in einer Urkunde vom 1. Februar 1356 die Gründung und Ausstattung eines Altars in der Pfarrkirche zu Afferde durch den Kanonikus Jordan Hod. Für das 13. und 14. Jahrhundert ist das Adelsgeschlecht derer von Afferde in zahlreichen Urkunden bezeugt. Die letztmalig belegte Namensnennung Ludolfus von Afferde findet sich 1381. Danach muß das Geschlecht ausgestorben sein. 1586 kam der Ort zum Amt Springe. Im Dreißigjährigen Krieg fiel die Afferder Kirche durchziehenden Truppen zum Opfer. Dass Tilly selbst in Afferde war, beweist ein im Stadtarchiv erhaltener Brief vom 2. August 1625.

Einwohnerentwicklung

1689 betrug die Einwohnerzahl 219 Personen, 1848 waren es 423 und 72 Wohngebäude. Die Teilung der Ostermark Mitte des 19. Jahrhunderts bedeutete auch für Afferde eine Ausweitung des Gemeindelandes. 1852 wurde Afferde dem Amt Hameln zugewiesen. 1860 erfolgte auf der Hamelinsel "Zur Lust" die Errichtung einer mechanischen Spinnerei und Weberei. Durch Zusammenarbeit der Kreise Hameln, Holzminden und der Grafschaft Schaumburg entstand 1913 das Kraftwerk Afferde. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte sich bis 1960 die Bevölkerung von Afferde gegenüber der Vorkriegszeit mehr als verdoppelt, was eine sehr rege Neubautätigkeit mit Bildung ganz neuer Siedlungsgebiete zur Folge hatte.

16.06.1933: 1.095 Einwohner

13.09.1950: 2.130 Einwohner

31.12.1972: 3.893 Einwohner

31.12.2000: 5.377 Einwohner

31.12.2009: 5.290 Einwohner

31.12.2016: 5.045 Einwohner