An dieser Stelle finden Sie die wichtigsten Antworten auf mögliche Fragen rund um den Blindgänger-Verdacht am Basberg. Sobald nach der Untersuchung des Geländes weitere Informationen feststehen, werden wir darüber informieren.

Wurde bei den ersten Bohrungen bereits etwas gefunden?
Bei der Suche nach möglichen Bomben-Blindgängern auf dem Schulgelände der Basberg- und der Niels-Stensen-Schule gibt es teilweise Entwarnung: Der erste Verdachtspunkt unter dem Schulhof ist seit Mittwoch, 5. Februar, vollständig überprüft, einen Hinweis auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg haben die Fachleute für Kampfmittelbergung nicht gefunden. Seit Donnerstag, 6. Februar, steht nun zudem fest: Auch der Blindgänger-Verdacht unter dem Sportplatz hat sich nicht bestätigt. Beim dritten Verdachtspunkt steht die Überprüfung noch aus.
Wann wird der dritte Verdachtspunkt überprüft?
Ab Montag, 17. Februar, wird eine auf Kellerbohrung spezialisierte Firma den dritten Verdachtspunkt, der schwer zugänglich unter einem Gebäude liegt, technisch überprüfen.
Wie kam der Blindgänger-Verdacht auf?
Die Auswertung von Luftbildern ist heutzutage bei Bauprojekten Standard. Im Zuge der geplanten Neu- und Umbauarbeiten an der Grundschule am Basberg und der benachbarten Niels-Stensen-Grundschule hat die Stadt Hameln beim Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Auswertung von Luftbildern aus dem Zweiten Weltkrieg und aus der Zeit kurz nach Kriegsende angefordert. Diese analysierten Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit kurz nach Kriegsende zeigen, dass das heutige Schulgelände am Adalbert-Stifter-Weg während des Krieges bombardiert worden ist. Auf den Bildern sind zahlreiche Krater, sogenannte Bombentrichter, zu erkennen. An drei Stellen auf dem rund 1,6 Hektar großen Areal lässt sich allerdings nicht eindeutig feststellen, ob dort Fliegerbomben niedergegangen und nicht explodiert sind, es sich also möglicherweise um Blindgänger handelt.
Was sind das für Luftbilder?
Das Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) greift für seine Auswertungen auf militärische Fotografien aus den Jahren 1939 bis 1946 zurück, die sowohl die Wehrmacht als auch die Alliierten aufgenommen haben.
Besteht Gefahr?
Nach aktuellen Erkenntnissen der Fachleute besteht im Moment grundsätzlich keine größere Gefahr als in den vergangenen 80 Jahren. Es handelt sich zunächst nur um einen Verdacht. Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Bürgerinnen und Bürger hat für die Stadt oberste Priorität. Das weitere Vorgehen sowie den Umgang mit den vorliegenden Verdachtsfällen hat die Stadt Hameln in enger Absprache mit den Spezialistinnen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes beschlossen. Auch die Entscheidung, den Schulbetrieb bis zu den Halbjahresferien aufrechtzuerhalten, wurde mit den Spezialistinnen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Fachleuten sowie mit dem zuständigen Regionalen Landesamt für Schule und Bildung und den Schulleitungen abgestimmt.
Wo liegen die Verdachtsfälle?
Zwei Verdachtspunkte liegen auf Freiflächen, unter dem Schulhof sowie neben der Sporthalle. Ein dritter Verdachtspunkt befindet sich unter einem Verbindungsbau, der jedoch nicht unterkellert ist.
Was ist mit den benachbarten Grundstücken?
Für die Nachbargrundstücke der beiden Schulen wurde keine Lufbildauswertung angefordert. Privatpersonen und Grundstückseigentümern steht es frei, für ihre eigenen Grundstücke eine Kriegsluftbildauswertung zu beantragen. Dies kann über den Kampfmittelbeseitugungsdienst (KBD) des Landesamtes für Geoinformation und Landvermessung Niedersachsen (LGLN) erfolgen oder über ein Unternehmen aus der Privatwirtschaft. Den Antrag auf Kriegsluftbildauswertung zur Gefahrenerforschung durch den KBD finden Sie hier: https://lgln-kbd.niedersachsen.de/startseite/allgemeine_informationen/kampfmittelbeseitigungsdienst-niedersachsen-207479.html.
Was passiert bei der Untersuchung?
Die technische Erkundung des Schulgeländes erfolgt als sogenannte Bohrlochsondierung: Rund um die drei Verdachtspunkte wird mit einem speziellen, erschütterungsarmen Bohrer ein Raster von Löchern angelegt. Anschließend werden diese mit Plastikrohren stabilisiert, bevor eine magnetische Sonde eingeführt wird, die metallische Gegenstände im Erdreich aufspürt.
Wie lange wird die Untersuchung dauern?
Die technische Erkundung wird länger dauern als zunächst angenommen. Schon bei der ersten Bohrung (die ersten Bohrungen fanden am 3. und 4. Februar statt) hatte sich gezeigt, dass der Boden sehr sandig und entsprechend weich ist, mögliche Blindgänger demnach sehr tief ins Erdreich eingedrungen sein könnten. Nachdem nun zwei Verdachtspunkte untersucht werden konnten, steht eine Prüfung des dritten Punktes noch aus. Denn: Dieser liegt schwer zugänglich unter einem Verbindungsbau zwischen zwei Schulgebäuden, ist von zwei Seiten von Kellern umgeben und befindet sich mutmaßlich in einer Tiefe von bis zu neun Metern. Die beauftragte Fachfirma für Kampfmittelbergung ist hierfür technisch nicht ausgestattet. Ab Montag, 17. Februar, wird eine auf Kellerbohrung spezialisierte Firma den dritten Verdachtspunkt technisch überprüfen
Die Fachleute für Kampfmittelbergung rücken mit speziellen Bohrgeräten an, mit denen sie sowohl durch die Bodenplatte des Verbindungsbaus bohren können als auch durch die Keller der beiden danebenliegenden Schulgebäude. Die Spezialfirma geht zunächst davon aus, dass die sogenannte Tiefensondierung eine Woche dauern wird – dann wird ein Ergebnis vorliegen.
Findet an den Grundschulen am Basberg Unterricht statt?
Um den 385 Kindern, den Lehrkräften und auch den Eltern ein unnötiges Hin und Her zu ersparen, hat die Stadt Hameln in enger Absprache mit den Schulleitungen beider Schulen beschlossen, dass die Grundschülerinnen und -schüler zunächst nicht in die Gebäude am Adalbert-Stifter-Weg zurückkehren werden.
Wo werden die Grundschülerinnen und Grundschüler nun unterrichtet?
Die acht Klassen der Niels-Stensen-Schule (135 Schülerinnen und Schüler) werden ab Montag, 10. Februar, im Viktoria-Luise-Gymnasium in der Hermannstraße unterrichtet. Dort stehen sechs Unterrichtsräume zur Verfügung. Die Stadt sowie die Lehrkräfte sorgen dafür, dass sowohl die Materialien als auch Tische und Stühle (insbesondere für die jüngeren Schülerinnen und Schüler) im Laufe der Woche bereitstehen. Auch die Nachmittagsbetreuung wird ans Viktoria-Luise-Gymnasium verlegt.
Die rund 250 Schülerinnen und Schüler der Basbergschule bleiben noch eine weitere Woche im Homeschooling beziehungsweise in der Notbetreuung am Schulzentrum Nord. Ab Montag, 17. Februar, findet der Unterricht dann für sechs Klassen an der Rüdiger-Butte-Schule statt, sechs weitere Klassen werden an der Eugen-Reintjes-Schule unterrichtet.
Sollten die Fachleute für Kampfmittelbergung auch am dritten Verdachtspunkt keinen Hinweis auf eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg finden, könnten Kinder und Lehrkräfte möglicherweise bereits in der übernächsten Woche (ab dem 24. Februar) in ihre Schulgebäude am Adalbert-Stifter-Weg zurückkehren.
Wie bekommen Eltern der Schülerinnen und Schüler weitere Informationen?
Informationen geben die Schulleitungen rechtzeitig über die App Sdui (hier herunterladen im App Store/bei Google Play).
Werden die Anwohnerinnen und Anwohner evakuiert?
Maßnahmen wie die Evakuierung der Bevölkerung werden nur ergriffen, sollte es zu einer möglichen Entschärfung oder kontrollierten Sprengung kommen. Erst nach den Sondierungen wird feststehen, ob und gegebenenfalls welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Während der Untersuchung der Verdachtspunkte am 3. und 4. Februar ist keine Evakuierung nötig. Ein Schulbetrieb findet aufgrund der Zeugnisferien ohnehin nicht statt.
Was, wenn wirklich Blindgänger gefunden werden?
Sollten bei der Untersuchung des Geländes tatsächlich ein oder mehrere Blindgänger gefunden werden, würden diese von einer Fachfirma freigelegt, entschäft und beseitigt. Über mögliche Entschärfungen und Evakuierungen kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine gesicherte Aussage gemacht werden.
Kann ich mich auf eine Evakuierung schon jetzt vorbereiten?
Im Fall der Fälle werden alle Anwohnerinnen und Anwohner rechtzeitig über die Behörden, Polizei und Feuerwehr informiert und mit Informationen darüber versorgt, woran sie denken müssen, was sie mitnehmen sollten und wo Evakuierungszentren sind. Die Verantwortlichen werden dafür so früh wie möglich Kontakt aufnehmen.