Lebensmittel retten leichtgemacht: „Fairteiler“ eingeweiht

Seit Mittwoch, 6. März, ist Hamelns Südstadt um ein wichtiges Angebot reicher: An diesem Tag wurde im Rahmen des Südstadttreffens um 18 Uhr Hamelns erster „Fairteiler“ auf dem Grundstück der Paritäten in der Kaiserstraße 80 eingeweiht.

„Fairteiler“, das sind Sammelstellen für abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel. Ziel ist es, Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten, denn: Pro Jahr landen in Deutschland mehr als 18 Millionen Tonnen noch essbare Lebensmittel im Müll. Die Ursachen sind vielfältig: Strenge Handelsnormen, schlechte Planung und Überproduktion in Restaurants und Mensen, hohe Standards in Groß- und Supermärkten und in der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie sind nur einige davon. Ein Großteil der weggeworfenen Lebensmittel, nämlich 6,5 Millionen Tonnen, werden jedoch in privaten Haushalten entsorgt. Im Schnitt wirf jede und jeder Deutsche rund 78 Kilogramm Essen pro Jahr weg.

Der „Fairteiler“ ist durchgängig zugänglich und bietet eine einfache Möglichkeit, Essen zu retten: Ehrenamtliche sammeln dort Produkte, die beispielsweise auf dem Hamelner Wochenmarkt nicht verkauft wurden und sonst im Müll landen würden. Auch Bürgerinnen und Bürger können noch verzehrbare Lebensmittel abgeben – und ebenso dort abholen. Dabei sind einige Regeln zu beachten: So dürfen zum Beispiel kein roher Fisch und kein Alkohol in den „Fairteiler“ gestellt werden, ebenso keine angebrochenen Verpackungen.

Hamelns erster „Fairteiler“ ist ein Gemeinschaftsprojekt: Das Team von „Hameln kann’s“ hat Kühlschrank und Lagerregal organisiert, der Paritätische Wohlfahrtsverband Hameln-Pyrmont stellt seinen Hinterhof beim Treffpunkt KAISERS zur Verfügung und Ehrenamtliche des Vereins „Foodsharing“ sorgen dafür, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden, sondern im Kühlschrank bzw. im Regal landen und dort abgeholt werden können.

Gesucht werden nun noch Freiwillige, die sich um die Inventur und Reinigung des Kühlschranks sowie des Lagerregals für Lebensmittel kümmern. Ein- bis zweimal pro Woche müssten die Schränke gesichtet, gereinigt und verdorbene Lebensmittel entsorgt werden. Wer sich zudem beim Verein „Foodsharing“ aktiv gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzen möchte, findet alle Informationen und Kontaktdaten unter https://foodsharing.de oder bei Vanessa Müller vom Team „Hameln kann’s“: hameln-kanns@hameln.de oder 05151/202-1398.

Der Kontakt zwischen dem Verein „Foodsharing“ und der Stadt Hameln kam im Rahmen von SINN02, der zweiten Hamelner Social Innovation Night am 10. Oktober 2023, zustande. In den Räumen von zedita im Kaisersaal des Hamelner Bahnhofs kamen Kreativköpfe, Stadtteilakteure, Unternehmen, Politik und Verwaltung zusammen, um zukunftswirksame Ideen für ein sozial gerechtes, klimaneutrales, lebendiges und offenes Hameln zu entwickeln. 

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