Reisen soll für alle Menschen möglich sein – unabhängig von Alter oder Beeinträchtigung. Die bundesweite Kennzeichnung „Reisen für Alle“ trägt dazu bei, verlässliche Informationen zur Barrierefreiheit von touristischen Angeboten transparent bereitzustellen. In Hameln wurde dieses Ziel erneut aktiv vorangetrieben: Gleich drei bedeutende Einrichtungen erhielten jüngst das begehrte Siegel.

Mit der Rezertifizierung der Rattenfänger-Halle Hameln, der Erstzertifizierung des Infocenters (Tourist-Information) Hameln sowie der Rezertifizierung des Weserbergland-Zentrums beweist die Hameln Marketing und Tourismus GmbH (HMT), dass Inklusion in der Tourismusarbeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebte Praxis.
„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnungen. Sie bestätigen uns auf dem Weg zu einem barrierefreien, gastfreundlichen Hameln“, so Harald Wanger, Geschäftsführer der HMT. „Reisen darf keine Frage der Mobilität oder einer körperlichen Einschränkung sein – unser Ziel ist es, allen Menschen ein gutes Erlebnis zu ermöglichen.“
Die Kennzeichnung „Reisen für Alle“ basiert auf einem bundesweit einheitlichen Prüfverfahren, bei dem sechs verschiedene Formen von Beeinträchtigungen berücksichtigt werden – von Mobilitätseinschränkungen über Seh- und Hörbeeinträchtigungen bis hin zu kognitiven Einschränkungen. Ausgebildete Erheberinnen und Erheber prüfen die Gegebenheiten vor Ort nach einem strukturierten Kriterienkatalog. Die so erhobenen Daten werden zentral gebündelt und online veröffentlicht – damit Reisende ihre Ausflüge individuell und informiert planen können.
Einrichtungen, die das Siegel tragen, verpflichten sich, Barrierefreiheit kontinuierlich zu verbessern. So wurden in der Rattenfänger-Halle unter anderem sanitäre Einrichtungen optimiert, Treppenstufen besser gekennzeichnet und Online-Informationen ausgeweitet. Die Tourist-Information bietet zudem Stadtführungen in Leichter Sprache, Informationen für blinde Menschen sowie einen Rollstuhlverleih für Gäste an.
Auch das Weserbergland-Zentrum, zeigt, wie Barrierefreiheit sinnvoll umgesetzt wird. Die entsprechende Urkunde ist gültig bis Juni 2028 und wurde vom Niedersächsischen Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne unterzeichnet.
Hallenmanager Oliver Meinecke, der den Prozess maßgeblich begleitet hat, betont: „Die Teilnahme am Projekt schärft nicht nur den Blick für das eigene Haus – sie zeigt auch konkret auf, wie Verbesserungen umgesetzt werden können. Davon profitieren alle Gäste.“
Die HMT sieht die eigenen Zertifizierungen auch als ermutigendes Signal an andere touristische Anbieter in der Region. „Barrierefreiheit bedeutet Qualität und Zukunftsfähigkeit. Wir laden ausdrücklich dazu ein, sich ebenfalls zertifizieren zu lassen und gemeinsam ein inklusives Reiseland Niedersachsen mitzugestalten“, so Wanger.
Die HMT hofft auf weitere Betriebe in der Stadt, die am Projekt teilnehmen. Zum Beispiel Museum, Theater, Bibliothek, Flotte Weser, Hotels und Restaurants.
Weitere Informationen zum Zertifizierungssystem und zur Teilnahme finden sich unter:
www.reisen-fuer-alle.de
www.reiseland-niedersachsen.de/reisen-fuer-alle
Hintergrund:
Seit 2015 beteiligt sich Niedersachsen am bundesweiten Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem „Reisen für Alle“. Inzwischen wurden über 450 Betriebe im Land zertifiziert – Tendenz steigend. Ziel ist es, die gesamte touristische Servicekette – von der ersten Information über Unterkunft und Freizeit bis hin zur Abreise – für alle Menschen zugänglich zu machen.