"Zwischen Globalisierung und Strukturveränderungen am heimischen Standort.“

In den Büros vieler Hamelner Unternehmen sind Fremdsprachen gang und gäbe, weil sie oft in die ganze Welt exportieren oder sogar Vertretungen unterhalten. Die Verbindungen sind oft sehr eng und bestehen teils schon seit Jahrzehnten.

Die internationale Wirtschaftslage wirkt sich daher auch an der Weser ganz direkt aus. Hiesige Unternehmer müssen sich also auch in Krisen und Konflikten weit entfernter Weltgegenden auskennen und ihre Risiken einschätzen können.

Und hier vor Ort? Wie ist die Situation in Hameln und dem Weserbergland? Dort, wo die Unternehmen ihre Wurzeln haben – und behalten möchten? Was ist nötig, um die Wirtschaft, die Arbeits- und Ausbildungsplätze bietet und Kaufkraft generiert, zu fördern? Worin unterscheiden sich die Interessen von inhabergeführten Unternehmen, von Konzernen und von internationalen Großunternehmen? Welche gemeinsamen Ziele haben sie? Diese Fragen wurden von einem Göttinger Fachmann aus wissenschaftlicher Sicht beantwortet. Prof. Jörg Lahner widmete sich in seinem Vortrag den Herausforderungen, denen sich die hiesigen Betriebe stellen müssen.

Prof. Lahner arbeitete in seinem Fachvortrag folgende Handlungsfelder für die Stadt Hameln heraus:

  • Inszenierung der Mittelstädte, d. h. den vielfältigen Nutzen von Festen, Events sowie generell das Stadt- bzw. Citymarketing weiterentwickeln, um damit die touristische Attraktivität zu steigern und darüber hinaus die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt zu stärken.
  • Weiterentwicklung einer interkommunalen Wirtschaftsförderung, um eine sog. „Kirchturmpolitik“ mit kurzfristigen Erfolgen zu verhindern. Prof. Lahner machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass innerhalb der Wirtschaftsförderung vor allem die Bestandspflege von entscheidender Bedeutung ist.
  • Verbesserung der Bindung und Rückkehr von Bildungsmigranten (Menschen, die für ihre Aus- bzw. Weiterbildung die Stadt verlassen). Denn: „Zurückholen ist einfacher, als neu zu begeistern“.
  • Regionales Engagement der hiesigen Unternehmen nutzen. „Die Bereitschaft kann sowohl vom lokal verwurzelten Familienunternehmen als auch vom strategisch denkenden Großunternehmen mit dem Interesse an hochqualifizierten Arbeitskräften ausgehen. Wirklich außen vor sind lediglich ‘verlängerte Werkbänke’, Filialisten und sonstige Dependancen ohne Befugnisse.”