Asiatisches Fine Dining jetzt in der Altstadt

Design-Elemente aus schwarzem Metall, viel hochwertiges Holz, schwarze Hochglanz-Fliesen, maßgefertigte Möbel, Samt-Sessel, großflächige Gemälde aus Neon-Farbe mit Wow-Effekt an den Wänden, schummriges Licht: So also sieht es aus, wenn man einen sehr ehrgeizigen jungen Mann zu einer Wette auffordert.

Die Rede ist von Dung Tran, 29 Jahre alt, gebürtiger Hamelner mit vietnamesischen Wurzeln – und zu besagter Wette kam es so: Im Mai 2019 eröffnete Tran am Münsterkirchhof das „Asado“, mittlerweile eine feste
Adresse in der Hamelner Gastro-Welt. Trans Familie, selbst alteingesessen im Gastronomie-Gewerbe, stichelte: Ein Asiate, der mediterrane Küche anbietet – du traust dich an die unzähligen Zutaten und Gewürze der asiatischen Küche wohl nicht heran? Tran, selbst gelernter Koch, stichelte zurück: Asiatisches Essen sei für die meisten Deutschen doch kaum mehr als Fast Food! Und schon stand die Herausforderung im Raum: Wetten, dass das geht, Asia Food ohne Fast-Food-Charakter, asiatisches Fine Dining, mitten in der Hamelner Altstadt?

Dass das sehr wohl geht, will Tran nun mit „The District“ beweisen: Auf knapp 190 Quadratmetern bieten er und sein Team indonesische Tapas und südostasiatisches Essen, aber auch Sushi an – dazu Wein, Longdrinks und Cocktails. Mit seinem Konzept bricht der junge Hamelner ganz bewusst mit den Fast-Food-Klischees, die der asiatischen Küche so oft anhaften: Frische Zutaten, Menüs in kleinen Schälchen zum Teilen, Essen, für das man sich Zeit nehmen, für das man zusammenkommen soll. Um seine Vision umzusetzen, haben Tran und sein Team in ihrem Lokal in der Bäckerstraße 47 – ehemals ein Friseursalon, zuletzt ein Corona-Testzentrum – kaum einen Stein auf dem anderen gelassen: Vom Parkett bis zur Wandfliese, vom Lichtkonzept bis zur offenen Küche, alles ist genau durchdacht. Das hatte seinen Preis: Um ein ganzes Jahr hat sich die Eröffnung, die ursprünglich für Frühjahr 2022 geplant war, verschoben. „Wegen der Corona-Pandemie kam es zu Lieferengpässen, wir mussten monatelang auf Baumaterial warten, Handwerker waren kaum zu bekommen“, erklärt Tran.

Dass das Warten sich gelohnt hat, davon können sich die Hamelnerinnen und Hamelner ab Mittwoch, 8. März, selbst überzeugen: Um 16 Uhr öffnet „The District“ seine Türen und bietet Platz für rund 40 Personen, in den Sommermonaten zusätzlich auch im Außenbereich. Von Sonntag bis Donnerstag wird das Restaurant von 11 bis 22 Uhr öffnen, an den Wochenenden mit „open end“, wie Tran sagt, also bis alle Gäste nach Hause gehen. Die Speisekarte gibt es in deutscher und in englischer Sprache, Einheimische wie Touristen sollen sich im „The District“ wohlfühlen.

„The District“ ist nach dem Unverpackt-Laden „natürlich ohne …“, dem Naturhaus Rojczyk, der Papier-Werkstatt „Einzelstück“ und dem Café „Spotlight“ am Pferdemarkt – um nur einige wenige zu nennen – das zehnte Lokal, welches vom städtischen Förderprogramm „Hameln handelt!“ profitiert. „Hameln handelt!“ fördert seit Juni 2021 innovative, individuelle Geschäftsideen für die Altstadt mit einem Jahr Ladenmiete, einem Zuschuss zur Renovierung sowie einer Eins-zu-eins-Betreuung durch die städtische Wirtschaftsförderung.

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