Ein Zuhause für Bienen, Schmetterlinge und Insekten mitten in der Stadt

Straßenbegleitgrün – unter diesem Sammelbegriff fassen Fachleute sämtliche Grünflächen an Wegen, Straßen und Parkplätzen zusammen. Meistens besteht dieses "Begleitgrün" aus Bäumen, Buschwerk, Gräsern und Blütenstauden und dient vor allem als Blendschutz, stabilisiert Böschungen, dämpft den Verkehrslärm und betont für Autofahrer gut sichtbar den Straßenverlauf. Am Straßenbegleitgrün fährt oder geht man im Normalfall achtlos vorbei. Doch in den letzten Jahren haben die Grünstreifen entlang von Straßen und Wegen für den Naturschutz an Bedeutung gewonnen.

Denn: Auch städtische Grünflächen können zur Erhöhung der Biodiversität im urbanen Bereich einen wichtigen Beitrag leisten. Staudenmischpflanzungen beispielsweise – speziell zusammengesetzte Pflanzenkompositionen aus verschiedenen winterharten Blumen und Gräsern – bieten einer Untersuchung zufolge einen sehr viel geeigneteren Lebensraum für Wildbienen als intensiv gepflegte Rasen- oder Grünflächen. Weitere Pluspunkte: Die Staudenmischungen brauchen keine aufwändigen Pflanzpläne, Verbreiten von Wildkräutern und Samenaufwuchs wird gemindert, sie sind wenig pflegeintensiv (und dadurch günstig im Unterhalt) – und natürlich sehen die bunten Blumeninseln im Stadtbild auch toll aus!

So hat unsere Abteilung Stadtgrün das Projekt "Blumeninseln im Siedlungsbereich" entwickelt und umgesetzt: Kunterbunte, ökologisch vielfältige, pflegeleichte Rückzugsorte für Bienen,Schlupfwespen, Schmetterlinge und Insekten auf geeigneten Grünflächen in der Kernstadt und in den Ortsteilen.

Unsere sogenannte "Verkehrsinselmischung" besteht zu 50 Prozent aus Blumen und zu 50 Prozent aus Gräsern. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 80 Zentimetern. Diese Mischung nutzen wir zur Begrünung begrenzter, direkt dem Verkehr ausgesetzter Flächen. Die Mischung ist ästhetisch ansprechend und wirtschaftlich, denn: Nur einmal im Jahr muss gemäht werden. Nach wenigen Wochen dann wird das dann trockene Schnittgut entfernt, im Spätfrühling beginnt schließlich alles von Neuem zu blühen. Im Spätherbst, vor der Mahd, wirken die Flächen ungepflegt – doch auch dieser Zustand ist für Insekten wichtig und wird deshalb von uns so gewollt.

Im Spätherbst machen die Flächen einen ungepflegten Eindruck – doch dieser Zustand ist für Insekten und Wildbienen extrem wichtig!

Im Ortsteil Afferde haben wir aktuell drei Grünflächen in Blumeninseln umgewandelt:

  • Cumberlandstraße / Ecke Hannoversche Straße
  • Scheckenblick / Ecke Sölterweg
  • Seelingstädterstraße / Ecke Schneidemühler Straße
So sah die Grünfläche vor der Bepflanzung mit unserer Verkehrsinselmischung aus.

In Haverbeck erblühen derzeit drei Blumeninseln im Verkehrsraum:

  • Pappelallee 15 (am Dorfgemeinschaftshaus)
  • Dorfstraße (gegenüber Haus Nr. 5)
  • Pappelallee / Ecke Dorfstraße
Nach der Mahd wird das trockene Schnittgut in der ersten Dezemberwoche entfernt. Im Spätfrühling beginnt schließlich alles von Neuem zu blühen.

Vier Blumeninseln finden sich über die Ortschaft Klein Berkel verteilt:

  • Berkeler Grenze
  • Mengerberg / Ecke An der Chaussee
  • Brückenstraße (gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr)
  • Berkeler Straße / Ecke Schulstraße (am Friedhof)

Der Ortsrat Klein Berkel hat das Projekt "Blumeninseln im Siedlungsbereich" seinerzeit mitentwickelt.

In der Kernstadt erblüht bislang ein Grünstreifen mit der Verkehrsinselmischung:

  • Kastanienwall (vor dem Pulverturm)