Der harte Kampf gegen den Verlust

In der Vergangenheit unterlag die Einwohnerzahl der Rattenfängerstadt immer wieder Schwankungen. Sein bisheriges Bevölkerungsmaximum hatte Hameln Anfang der 1970er Jahre erreicht. Damals lebten etwa 63.000 Menschen hier. Danach sank die Bevölkerungszahl allerdings kontinuierlich bis 1988 noch etwa 57.642 Einwohner hier gemeldet waren.

Doch bereits ein Jahr danach ging die Einwohnerzahl wieder hoch: durch Wanderunggewinne ab 1989 stieg die Einwohnerzahl auf ein erneutes Maximum von 59.294 Einwohnern im Jahr 1992 an. Danach wechselten sich Phasen von Bevölkerungsgewinnen und -verlusten ab. Seit 2003 überwiegen jedoch erneut die Jahre der Verluste. Am 31.12.2014 hatte Hameln 56.310 Einwohner.

Hameln ist auf Wanderungsgewinn in Form von Zuzügen angewiesen. Nur so kann die Bevölkerungszahl langfristig stabil gehalten werden. Denn aufgrund der Altersstruktur sind natürlichen Bevölkerungsverluste vorprogrammiert: es gibt mehr Sterbefälle als Geburten. Nur durch Zuwanderungen können diese Verlusten ausgeglichen werden. Erfreulich ist: Seit Mitte der 1980er Jahre ziehen in den meisten Jahren mehr Menschen nach Hameln als aus Hameln weg.

Die Überalterung hält langsam Einzug ...

Bereits jeder vierte Hamelner ist heute mindestens 65 Jahre alt. Zudem gibt es weniger Kinder und Jugendliche. Diese fortschreitende Überalterung lässt sich am Jugendquotienten und am Altenquotienten ablesen. Der Altenquotient gibt das statistische Verhältnis der Menschen an, die nicht mehr im erwerbsfähigen Alter sind, zu denen im erwerbsfähigem Alter. Der Jugendquotient gibt das Verhältnis der Menschen an, die im erwerbsfähigen Alter sind, zu denen, die noch nicht im erwerbsfähigen Alter sind. In Hameln kommen heute auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) 39 Personen ab 65 Jahre (Schnitt in Niedersachsen: 35 Personen). 1970 waren es lediglich 25 Personen. Der Jugendquotient beträgt heute 20 (Niedersachsen: 21 Personen), 1970 lag er noch bei 32.