Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt

In einer gemeinsamen Runde haben Vertreter der heimischen Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Hamelner Wirtschaftsförderung diskutiert, wie Geflüchete in ihrer neuen Heimat beim Einstieg in die Arbeitswelt unterstützt werden können. Dafür berichteten unter anderem Betriebe von ihren bisherigen Erfahrungen.

Das Thema „Integration von geflüchteten Menschen“ ist nach wie vor eine aktuelle Aufgabe, die die ganze Gesellschaft betrifft. Zentraler Bestandteil einer gelungenen Integration ist der Zugang zum Arbeitsmarkt. Hier hat sich auch in Hameln in den vergangenen Monaten schon einiges getan. Immer mehr Menschen schließen Integrationsmaßnahmen und Sprachkurse ab, einige Betriebe haben diesen Menschen bereits Praktika oder sogar Arbeitsplätze ermöglicht. Das Interesse in der Wirtschaft, den Geflüchteten eine berufliche Perspektive zu bieten, ist sehr hoch.

Aus diesem Grund haben Integrationsmanagerin und Wirtschaftsförderung der Stadt Hameln die heimische Wirtschaft am Donnerstag, 27. April, zu einem Erfahrungsaustausch in das Rathaus eingeladen. Ziel war eine aktuelle Bestandaufnahme und gleichzeitig der gemeinsame Blick nach vorn. Kernfrage sollte sein, wie mehr Praktikums- und Arbeits- beziehungsweise Ausbildungsmöglichkeiten für Geflüchtete gefunden werden können. Der komplett gefüllte Sitzungssaal zeigte, dass die Bedeutung des Themas auch in der Wirtschaft gesehen wird. Eingefunden hatten sich Betriebe unterschiedlicher Größenordnung sowie Vertreter der Gewerkschaften, Bildungsträger und die Kreishandwerkerschaft.

In seiner Begrüßung zeigte Oberbürgermeister Griese den Umfang der Aufgabe Integration auf: Im Gebiet der Stadt Hameln sind zur Zeit ungefähr 400 Asylbewerber in erwerbsfähigem Alter registriert, für die ein Zugang in die Arbeitswelt geschaffen werden muss. Tatsächlich erwerbstätig sind aus diesem Personenkreis lediglich 25 Personen. Noch deutlicher wird dieses Bild beim Blick auf die Region: Von rund 2100 Personen in der Zuständigkeit von Jobcenter Hameln-Pyrmont und Holzminden sowie der Agentur für Arbeit in Schaumburg, Holzminden und Hameln-Pyrmont befinden sich derzeit rund 40 Personen in festen Arbeitsverhältnissen.

Der Weg ist also noch weit, dennoch zeichnete sich aus den Beiträgen der Anwesenden ein hoffnungsvolles Bild ab. In vielen Facetten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln wurde aus den bisher gemachten Erfahrungen berichtet. Zwar wurde Hürden wie mangelnde Sprachkenntnisse und lange Wege in Behörden thematisiert, der Tenor war trotzdem positiv – die Betriebe zeigen sich sehr zufrieden mit den Menschen, die sie kennen lernen durften. Es wurde von hoher Einsatzbereitschaft und großem Engagement berichtet. Präsentiert wurden Praxisbeispiele und Erfahrungen, die Mut machen.

Ergebnis der Veranstaltung war vor allem das gemeinsam Versprechen, das Thema in Anbetracht der positiven Praxisbeispiele weiter voran zu treiben und anderen Betrieben und Institutionen Mut zu machen und diese zu motivieren, sich auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu sammeln. Oberbürgermeister Griese sagte zu, zu einer weiteren Veranstaltung in der zweiten Jahreshälfte einzuladen um die bis dahin erreichten Ergebnisse und Entwicklungen zu verfolgen und einen erneuten Austausch zu ermöglichen.

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