Die Dialogwerkstatt „Hameln2030“ im Januar war ein großer Erfolg: 348 Teilnehmer unterschiedlichsten Alters und verschiedener Herkunft haben sich in Dialogrunden mit der Frage beschäftigt, wie Hamelns Zukunft aussehen könnte.
    Grundschulkinder, Jugendliche und Erwachsene,  Deutsche und Nicht-Deutsche diskutierten sachlich und hochkonzentriert  an zwei Tagen miteinander. Die Arbeitsphasen wechselten sich mit  lebhaften Präsentationen und Gesprächen bei einer Tasse Kaffee ab. Das  Weserbergland-Zentrum summte förmlich vor Ideen und Gedanken – alles für  Hameln!
  
         Worum ging es konkret? Sieben Themenschwerpunkte waren in der  ersten Bürgerbeteiligungsphase herausgearbeitet worden: Wasser,  Alternativen zum Auto, junge Leute, regionale Einbindung der Stadt,   Wirtschaft, Familien und Sport. In der Dialogwerkstatt sollte nun  erarbeitet werden, welchen Bereichen das größte Potential für eine  positive Entwicklung der Stadt beigemessen wird.
Über einen  Stadtplan gebeugt diskutierten je zehn Interessierte mit einem Moderator  über ihre Einschätzungen. Hatte sich die Gruppe auf ein Thema geeinigt,  folgte der nächste Schritt. Alle zehn bekamen Spielkarten mit  Projektideen genau zu dem von ihnen ausgewählten Bereich – diese  Projektideen waren in der ersten Beteiligungsphase von Bürgerinnen und  Bürger selbst entwickelt worden. Jeder schlug der Runde nun das Projekt  vor, das ihn am meisten überzeugte.
Der Clou: Die Projekte  „kosteten“ unterschiedlich viel und es stand nur ein begrenztes Budget  zur Verfügung. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug bei der Debatte  über die Frage, ob es nun wichtiger ist, mehr Spielplätze einzurichten  oder ein neues Bildungszentrum. Menschen, die sich noch nie zuvor  gesehen hatten, tauschten Meinungen und Argumente zu Hameln aus, bis sie  sich geeinigt hatten. Demokratie pur.
Nach Abschluss der  Veranstaltung wurden die Prioritätenlisten der Tische zusammengefasst  und ausgewertet. Erste Resultate liegen nun vor. Nach einem komplexen  Analyseverfahren steht die Gesamtrangfolge fest: Am allerwichtigsten ist  den Hamelnerinnen und Hamelnern, dass junge Leute in die Stadt kommen  oder hier bleiben. Die zweite Priorität liegt auf dem Thema  Familienfreundlichkeit, die dritte auf der Wirtschaft. Alle drei  Themenfelder hängen unmittelbar zusammen: Ein Arbeitsplatz ist fast  immer der Grund, sich an einem Ort niederzulassen.
Die Hamelner  Sicht auf die Dinge fällt durchaus aus dem Rahmen, wie das auswertende  Planungsbüro urbanista feststellt. Oft wird der Bereich Wirtschaft bei  vergleichbaren Beteiligungsprojekten überhaupt nicht erwähnt. Die  Hamelnerinnen und Hamelner sehen die Zusammenhänge dagegen klar und  wertschätzen die heimischen Betriebe auch in ihrer Funktion als  Arbeitgeber. Sehr wichtig ist den Teilnehmenden außerdem die Vernetzung  Hamelns mit der Region, also eine möglichst große Mobilität. Erst danach  folgt der Wunsch nach einer Aufwertung der Wasserflächen, es folgen die  Themen Alternativen zum Autoverkehr und Förderung des Sports.
Hier  liegt nun eines der spannendsten Ergebnisse des Prozesses. Das Thema  Wasser lag in der ersten Bürgerbeteiligungsphase noch auf Platz eins. Es  bestimmte auch die Tischgespräche bei der Dialogwerkstatt und zwar  durch alle Altersgruppen und Herkünfte hindurch. Aber als es konkret  wurde und um Kosten ging, entschieden sich die Teilnehmer nüchtern für  Arbeitsplätze und setzten das Thema Wasser auf den fünften Platz.
Diese  Prioritätensetzung bezieht sich auf die Oberthemen, also die generelle  Richtung. Zu den am häufigsten genannten Einzelprojekten gehörten dann  die Aufwertung der Weserpromenade und der Wunsch nach einem Spielplatz  an der Weser. Auch der Weserstrand wurde oft angesprochen. Die Botschaft  der Bürgerinnen und Bürger könnte laut urbanista also sein:  Arbeitsplätze werden gebraucht, um Menschen in die Stadt zu ziehen und  sie hier zu halten. Dies gelingt jedoch umso besser, je höher die  Lebensqualität ist – und dazu gehört vor allem das Hameln prägende  Wasser.
„Das Dialogverfahren hat sich für alle Beteiligten  gelohnt und ich bin dankbar, dass so viele dabei waren“, lobt  Oberbürgermeister Claudio Griese. „Wir sehen nun deutlich klarer, was  die Bürgerinnen und Bürger bewegt.“ Für diese war es dagegen besonders  eindrucksvoll, ganz direkt zu erfahren, wie komplex Stadtentwicklung  ist. Und wie schwer es sein kann, zwischen all den vielen ganz  verschiedenen Interessen einen mehrheitsfähigen Mittelweg zu finden. 
Präsentation der Ergebnisse (Veranstaltung):
Die Ergebnisse der zweiten Bürgerbeteiligungsphase werden am Montag, 12. Juni um 19.30 Uhr im Weserberglandzentrum vorgestellt. Mehr als 300 Personen haben an dieser zweiten Phase teilgenommen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Deutsche und Nicht-Deutsche. Welche Themen waren ihnen am wichtigsten? Welche Projektideen haben sie ausgesucht?
Auf großen Bannern und Plakaten werden die 25 ausgewählten Projekte vorgestellt und noch einmal mit Ihnen diskutiert. Aus Ihren Rückmeldungen wird dann das endgültige Ergebnis entwickelt, das dem Rat der Stadt Hameln vorgelegt wird.
Zur Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse können Sie natürlich auch kommen, wenn Sie Anfang des Jahres nicht bei der zweiten Beteiligungsphase waren. Alle sind herzlich willkommen!
Seien Sie dabei! Machen Sie mit – es geht um unsere Stadt.“
Anmeldung erforderlich:
Bitte melden Sie sich unter <link>hameln2030@hameln.de oder 05151/202-3210 an, damit wir den leichten Imbiss, der am Abend geboten wird, besser planen können.



















































































































































































































































































































































































































































































































































