Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V., die Jüdische Gemeinde Hameln, die Jüdische Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont und die Stadt Hameln laden gemeinsam zu einer Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 1938 ein. Die Veranstaltung, an der Schülerinnen und Schüler des Schiller-Gymnasiums mitwirken, beginnt am Sonntag, 9. November, um 16 Uhr am Mahnmal in der Bürenstraße.
Die Gedenkfeier möchte ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen und deutlich machen, dass antisemitische Vorurteile bis heute Geschichtsbilder prägen. Vor dem Hintergrund des Gaza-Konfliktes und der Freilassung der israelischen Geiseln zeigt sich die besondere Aktualität. „Der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und seine Folgen führt uns vor Augen, dass Antisemitismus kein Thema der Vergangenheit ist, sondern uns alle angeht“, sagt Niklas Delp vom Vorstand der Hamelner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. „Der wieder viel stärker um sich greifende Antisemitismus ermahnt uns, dass es unsere tägliche Aufgabe ist, aktiv Konsequenzen und Lehren aus der nationalsozialistischen Herrschaft zu ziehen“, so Oberbürgermeister Claudio Griese in seinem Aufruf zur Teilnahme an der Gedenkveranstaltung.
Männliche Teilnehmer werden gebeten, während der Veranstaltung eine Kopfbedeckung zu tragen. Wer möchte, kann Blumen oder Steine mitbringen und sie als Zeichen der Erinnerung niederlegen. Im Anschluss lädt die Jüdische Gemeinde zur Begegnung bei Gebäck und Tee in die Synagoge in der Bürenstraße ein.
Vor der gemeinsamen Gedenkfeier übergibt die Impuls gGmbH um 14.30 Uhr ein Modell der von Edwin Oppler 1879 erschaffenen Hamelner Synagoge der Öffentlichkeit. Anlass ist die Zerstörung der Synagoge in der Reichspogromnacht 1938. Seinen Platz findet das detailgetreue Nachbild vor der Tourist-Information am Bürgergarten in der Deisterstraße. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Spaziergang der Teilnehmenden zur Gedenkfeier in die Bürenstraße geplant.
Die Jüdische Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont lädt um 18 Uhr zum Liederabend in den Synagogensaal in der Deisterstraße 59 bis 61 ein. Der Eintritt zu dem Konzert des Duos Nelson aus Berlin ist frei, um Spenden wird gebeten.
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 brannte in Hameln die Synagoge – wie in vielen anderen Städten Deutschlands – nieder. Diese Nacht gilt als Beginn der systematischen Verfolgung Menschen jüdischen Glaubens, die in den Massenmord des Holocausts mündete. 2011 wurde in Hameln am Ort der zerstörten Synagoge die neue Synagoge eingeweiht. Es war der erste Neubau einer liberalen Synagoge in der Bundesrepublik. Das von dem Hannoveraner Künstler Hans-Jürgen Breuste gestaltete Mahnmal auf dem Synagogenvorplatz erinnert an die mehr als 100 Hamelner Jüdinnen und Juden, die in der Schoah ihr Leben verloren.



















































































































































































































































































































































































































































































































































