Glaubensvertreter einigen sich auf Eckpunkte

Es sind besondere Zeiten, in denen und mit denen wir leben müssen. Viele Menschen sehen sich besonders jetzt nach Perspektiven und Führung. Viele Gläubige finden Halt innerhalb ihrer religiösen Gemeinschaft: Ob Christ, Moslem, Jude oder einer anderen Religion zugehörig, alle sind in derselben Situation. Die Aussicht auf Lockerungen in der Religionsausübung war deshalb für alle eine Erleichterung. Um Details zu besprechen, hat Oberbürgermeister Claudio Griese heute Vormittag alle Vertreter der Glaubensgemeinschaften an einem virtuellen Tisch versammelt.

Es war die richtige Entscheidung mit allen 14 Vertretern ein persönliches Gespräch zu führen, auch wenn es dann doch nur per Videokonferenz war, betont Oberbürgermeister Claudio Griese. „Alle Teilnehmer haben sich einvernehmlich und konstruktiv mit der momentanen Situation auseinandergesetzt und einstimmig das von der Verwaltung vorgelegte Eckpunktepapier unterzeichnet.“

In dem Eckpunktepapier (welches Sie hier einsehen können) sind Verhaltensweisen für die Ausübung der Religion aufgeführt. So dürfen Gottesdienste und andere Versammlungen zur Religionsausübung an den jeweiligen Feiertagen in den üblichen Kirchen, Moscheen, Synagogen und anderen Versammlungsstätten oder im Freien wieder stattfinden. Dies ist nur unter gesteigerten Hygienevoraussetzungen möglich, sodass auf andere Orte verzichtet wird. Zudem wird die Anzahl der Gläubigen nach Größe und Art des Raumes sowie Anzahl der Plätze auch im Freien begrenzt. Jedem Gläubigen stehen dann nach Möglichkeit zehn Quadratmeter Platz zu. In jede Richtung muss ein Abstand von 1,5 Metern gehalten werden. Mit Wiederaufnahme der Gebete wird der freitägliche Adhan wieder eingestellt.

So zukunftsweisend die Lockerungen auch sind, ein paar Einschnitte wird es geben. Gemeinsames Singen und Musizieren soll auf das Notwendigste begrenzt werden. Auch Menschen mit Krankheitssymptomen dürfen nicht an den Gottesdiensten teilnehmen.

Die Teilnehmer der Konferenz seien alle sehr dankbar für diese Möglichkeit des Austausches gewesen. Bisher ist dies in Hamelns Geschichte einzigartig. „Auch die individuellen Erfahrungen aus den letzten Wochen seitens der Religionsgemeinschaften stärkt den Zusammenhalt, denn spätestens jetzt ist jedem bewusst geworden, dass alle im selben Boot sitzen“, so Griese.

Die gemeinsame Erklärung stellt einen Schritt in die erneute Normalität des religiösen Lebens in Hameln dar. So werden die Teilnehmer auch Änderungen und Ergänzungen bei Änderungen der infektiologischen Lage gemeinsam beschließen.

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