Gefahr von oben „ohne ein Knacken“

Das Thema bewegt seit Wochen Ratspolitiker wie Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen: 260 Bäume wollte die Stadt Hameln an der Holtenser Landstraße fällen. Damit es an der vielbefahrenen Ortsausfahrt nach Holtensen nicht zu einer Situation komme wie am Finkenborner Weg im Juli (dieser war wegen herabstürzender Äste für mehrere Wochen für den Verkehr gesperrt worden), sollte schnell gehandelt werden - hauptsächlich erkrankte Buchen sollten weichen, vereinzelt auch andere Laubbäume.

Durch einen, so heißt es, „einmaligen, aber größeren Eingriff“ sollte an diesem gefährlichen Straßenabschnitt ein stabiler und gesunder Waldrand mit geringerem Unterhaltungsaufwand geschaffen werden. Gut für die Auto- und Radfahrer, gut für die Biodiversität. Nach teils heftiger Kritik hatte sich Oberbürgermeister Claudio Griese für einen Kompromiss eingesetzt: Die Zahl der zu fällenden Bäume wurde um ein Drittel reduziert – „auch vor dem Hintergrund des Wunsches der Bürgerinnen und Bürger für den größtmöglichen Erhalt der Bäume“, heißt es.

Der Ausschuss für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz wollte sich nun dennoch ein eigenes Bild direkt vor Ort machen – und tagte, begleitet von etwa 50 interessierten Bürgerinnen und Bürgern, direkt im Wald. Erster Stadtrat Hermann Aden und Forstamtsleiter Carsten Bölts erläuterten das Vorgehen und die Notwendigkeit, beantworteten die drängendsten Fragen und nahmen Sorgen und Bedenken. „Dass hier auf 30 Metern Breite der Boden blank gemacht wird – das wird definitiv nicht kommen“, sagte Bölts. Auch Sorgen vor Bodenschäden durch schweres Arbeitsgerät oder Erosionsgefahr durch künftig fehlendes Wurzelwerk nahm der Forstamtsleiter: „Es wird erst einmal wild aussehen“, gab er offen zu – doch mit der Zeit werde der Wald durch die Umgestaltung die Chance haben, gesünder zu wachsen. Zudem: Die Verkehrrsicherheit – und hier gebe es keine Alternative – müsse die Stadt gewährleisten. Und diese sei aktuell nicht gegeben.

Bereits im Dezember sollen die ersten der 170 Bäume fallen. Die Ausführungen des Forst-Experten überzeugten die Ausschussmitglieder letztlich.

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