Auch in Hameln heulen die Sirenen

Zum ersten Mal wird am Donnerstag, 10. September, ein bundesweiter Warntag organisiert. Es handelt sich dabei um einen Aktionstag von Bund und Ländern. Auch die Stadt Hameln ist mit dabei: Um 11 Uhr werden im gesamten Stadtgebiet die Sirenen heulen, werden Radiodurchsagen ausgestrahlt und es wird über Warn-Apps informiert. Auch die Stadtwerke beteiligen sich und weisen auf ihrem Parkleitsystem auf den Probealarm hin.

Warum gibt es den Warntag?

Der Warntag soll das Wissen über Warnungen in Notlagen verbessern und die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren. Funktion und Ablauf einer Warnung sollen verständlich gemacht werden, bundesweit einheitliche Sirenensignale sollen bekannter werden. Die zunehmende Anzahl an Naturkatastrophen (zum Beispiel Hitzewellen, Starkregen und Hochwasser) und andere Bedrohungslagen wie Terroranschläge und aktuell die Corona-Pandemie haben den Stellenwert des Warnsystems erhöht. Damit Warnungen effektiv sind, ist es notwendig, Wissen zu vermitteln und Strukturen zu erklären. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Warnungen umso eher akzeptiert werden, je besser der betroffenen Bevölkerung das System bekannt ist.

Warum ist dieser Tag gewählt worden?

In den kommenden Jahren soll der bundesweite Warntag jährlich jeweils am zweiten Donnerstag im September stattfinden werden. Der Warntag soll einen möglichst großen Teil der Bevölkerung ansprechen. Die Sommerferien enden in allen Bundesländern spätestens im September. Somit ist am zweiten Donnerstag im September der größte Teil der Bevölkerung im alltäglichen Umfeld erreichbar.

Was passiert im Fall einer technischen Störung?

Die beteiligten Behörden und Einrichtungen verfügen über ein eigenes Krisen- und Störungsmanagement, um solchen Vorfällen begegnen zu können. Dementsprechend werden in einem solchen Fall die notwendigen Maßnahmen der zuständigen Stellen eingeleitet.

Darüber hinaus dient die Probewarnung am bundesweiten Warntag neben der Information der Bevölkerung auch konkret dazu, die technische Warninfrastruktur zu überprüfen, mögliche technische Fehler zu identifizieren und diese entsprechend zu beheben.

Wovor werde ich gewarnt? Worüber werde ich informiert?

Größere Schadensereignisse und Gefahrenlagen gefährden Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie, Angehörigen, Ihres sozialen Umfeldes sowie möglicherweise Ihr Eigentum. Bei drohenden Gefahren werden Sie gewarnt und entsprechend informiert, damit Sie sich zu Ihrem Schutz auf die Gefahr einstellen können.

  • Naturgefahren (wie Hochwasser oder Erdbeben)
  • Unwetter (wie schwere Stürme, Gewitter oder Hitzewellen)
  • Schadstoffaustritte
  • Ausfall der Versorgung (z. B. Energie, Wasser, Telekommunikation)
  • Krankheitserreger
  • Großbrände
  • Waffengewalt und Angriffe
  • Weitere akute Gefahren (wie Bombenentschärfungen)

Wie hilft mir eine Warnung?

Mit jeder Warnung erhalten Sie in der Regel Informationen zur Gefahr und Empfehlungen, was Sie zu Ihrem Schutz tun können oder wo Sie weitere Informationen erhalten, z. B. auf den Websites der zuständigen Behörden. In der Warn-App NINA finden Sie außerdem allgemeine Informationen zu unterschiedlichen Gefahren sowie ausführliche Schutzempfehlungen.

Generell gilt: Bewahren Sie Ruhe, informieren Sie sich über die Medien und informieren Sie ggfs. Ihre Nachbarinnen und Nachbarn.

Was bedeuten die Sirenentöne?

Für den Fall einer Warnung wird bundeseinheitlich ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton verwendet, zur Entwarnung ein einminütiger Dauerton.

Darüber hinaus sind die Sirenensignale bundesweit nicht vereinheitlicht.

Informieren Sie sich über den jeweiligen Einsatz von Sirenen und die entsprechende Bedeutung der örtlichen Sirenensignale bei Ihrer Kommune.

Der Bund greift dazu auf sein „Modulares Warnsystem“ (MoWaS) zurück. An dieses System sind sogenannte Warnmultiplikatoren angeschlossen, zum Beispiel Radiosender und App-Server. Diese versenden die Probewarnung in ihren Programmen bzw. an die Endgeräte (Apps, Radios etc.). Das heißt, Radio- und Fernsehsender werden beispielsweise Ihre Sendungen unterbrechen.

Parallel dazu werden Warnmittel auf kommunaler Ebene ausgelöst, wie beispielsweise Sirenen an Feuerwehrstationen oder Lautsprecherwagen.

Wann findet der Warntag 2020 statt?

Der Warntag bzw. die Warnsignale starten am 10. September 2020 um 11 Uhr. Zeitgleich in allen Landkreisen und Kommunen werden Warnmittel wie Sirenen zu einem Probealarm ausgelöst.

In Zukunft soll der Warntag jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September durchgeführt werden.

Warum gibt es den Warntag?

Der Warntag 2020 hat verschiedene Ziele:

  • Die Bevölkerung soll für das Thema Warnung sensibilisiert werden.
  • Funktion und Ablauf der Warnung sollen besser verständlich gemacht werden.
  • Es soll auf die verfügbaren Warnmittel aufmerksam gemacht werden.
  • Bundesweit einheitliche Sirenensignale sollen bekannter werden.

Dies soll das Wissen über Warnungen in Notlagen verbessern und der Bevölkerung helfen, die Selbstschutzfähigkeit zu erhöhen.

Wie kann man sich auf den Warntag 2020 vorbereiten?

Es ist nicht notwendig, sich auf den bundesweiten Warntag vorzubereiten. Bei Interesse können Sie sich bei Ihrer Kommune erkundigen, welche Warnmittel ausgelöst werden. Damit es nicht zu Angst oder Verunsicherung kommt, können Sie auch Angehörige und Freunde informieren.

In welchen Fällen muss die Bevölkerung gewarnt werden?

Es gibt verschiedene Szenarien, in denen die Bevölkerung gewarnt wird, dazu gehören:

  • Naturgefahren wie Hochwasser, Überschwemmungen, Lawinengefahr, Erdbeben oder Sonnenstürme. Oftmals gibt es genügend Zeit, um die Bevölkerung zu warnen, in anderen Fällen muss die Warnung sehr plötzlich erfolgen, damit die Menschen sich schützen können.
  • Gefährliche Wetterlagen wie schwere Stürme, Schnee- oder Regenfälle, Sturmfluten sowie Hitze- und Kältewellen und mehr. Manche Stürme wie Tornados entwickeln sich innerhalb von nur wenigen Minuten und verlangen eine schnelle Warnung der Bevölkerung.
  • Waffengewalt und Angriffe. Diese Ereignisse sind zwar selten, aber hier zählt jede Minute. Unter dieses Szenario können auch Cyber-Angriffe fallen. Hier sind rasche Warnungen und präzise Empfehlungen zum Schutz unerlässlich.
  • Chemie-Unfälle in Industriebetrieben. Unternehmen, die mit chemischen Stoffen arbeiten, müssen sich an strenge Vorschriften halten. Dennoch kann es zu Unfällen kommen, bei denen die Bevölkerung sofort gewarnt werden muss.
  • Ausbreitung von Krankheitserregern. Nicht nur die Ausbreitung von COVID-19 hat gezeigt, dass die Information der Bevölkerung sehr wichtig ist. Bakterien, Viren, Pilze oder auch biologische Gifte können zu Epidemien oder Pandemien führen, in denen die Menschen schnell konkrete Hinweise zum Selbstschutz benötigen.
  • Radioaktive Strahlung. Durch einen Unfall in einem Kernkraftwerk oder durch einen Angriff mit Nuklearwaffen kann lebensgefährliche Radioaktivität freigesetzt werden. Die Warnungen in solchen Fällen müssen verlässlich, transparent und vor allem schnell herausgegeben werden.

Hinzu kommen Warnungen bei Verkehrsstörungen, Feuer oder wenn beispielsweise die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser oder Wärme ausfällt. Natürlich erfordern nicht alle Szenarien beispielsweise den Einsatz von Sirenen. Beim Warntag geht es vielmehr darum, darauf aufmerksam zu machen, welche Warnmöglichkeiten es gibt und wie Warnungen im Ernstfall ablaufen könnten. Während der Corona-Pandemie kamen in einigen Kommunen beispielsweise schon Lautsprecherwagen zum Einsatz.

Was bedeuten die Sirenentöne?

Grundsätzlich werden zwei verschiedene Sirenentöne unterschieden:

  • Im Falle einer Warnung ertönt ein einminütiger Heulton, der auf- und abschwellt.
  • Zur Entwarnung wird ein einminütiger Dauerton verwendet.

Die Sirenentöne sind bundesweit einheitlich. Sie können sich bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung über den Einsatz von Sirenen und die entsprechende Bedeutung informieren.

Wer organisiert den Warntag 2020?

Zuständig für den bundesweiten Warntag sind Bund und Länder. Auf Bundesebene ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verantwortlich, auf Länderebene die Innenministerien und auf der kommunalen Ebene die jeweilige für den Katastrophenschutz zuständige Behörde.

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