Stadtvilla am südöstlichen Altstadtring

Die freistehende Stadtvilla am südöstlichen Altstadtring wurde bereits ab 1906 geplant und um 1913/14 vom bekannten Hamelner Schuhfabrikanten August Pigge bezogen. Geprägt wird das in Fachwerk und Massivbauweise errichtete Gebäude durch sein dominantes Walmdach, Einrahmungen aus rotem Sandstein, glatten Putzflächen und diversen Erkervorbauten. Den Innenraum dominiert ein imposantes Treppenhaus mit Vestibül. Anhand dieser Bauelemente mit Verwendung traditioneller Baustoffe wie Naturstein und der ursprünglichen Sprossenoberlichter in den Fenstern ist die Stilrichtung eindeutig der Reformarchitektur zuzuordnen, die sich deutlich von der sich zu dieser Zeit allmählich entwickelnden neuen Sachlichkeit der Klassischen Moderne des Bauhauses unterscheidet.

Mit dem heutigen Nutzer hat sich im Laufe der Jahrzehnte bereits die 3. Arztpraxis etabliert. Das EG belegen die Praxisräume, während sich in den Obergeschossen die Wohnräume des Bauherrn befinden. 2020/21 wurde das Dach nach historischem Vorbild neu eingedeckt und die Fassade mit Rekonstruktion der ursprünglichen Loggia im Erdgeschoss saniert. Die Villa erhält somit ihre ursprüngliche, historische Ansicht zum Ostertorwall zurück.

Fotogalrie des Ostertorwalls 13

Text und Bilder: Dr. Arjang Fattahi-Meibodi, Diekmann-Tirre (Stadt Hameln)