Ziel der Maßnahme war es, eine nachhaltige Sanierung und Instandsetzung der historisch bedeutsamen Weserrenaissance-Fassade des Gebäudes in der Osterstraße 12 in der Hamelner Altstadt durchzuführen. Das sogenannte „Haus des Jost Rilke“ wurde im Jahre 1576 errichtet und steht unter Denkmalschutz.
Bei einer Gutachterlichen Stellungnahme aus dem Jahr 2017 wurden massive Schäden an der Fassade festgestellt, verursacht durch einen alten filmbildenden Anstrich, der gerissen war, eingedrungene Feuchtigkeit nicht mehr austreten ließ und so zu weiteren Rissen in den Putz- und Sandsteinflächen geführt hat. Fehlerhaft eingebaute Holzfenster waren abgängig. Blechabdeckungen auf vorspringenden Bauteilen hatten sich gelöst, Metallteile waren korrodiert. Die vorhandenen Schadstellen wurden nach einer kompletten substanzschonenden Reinigung der Fassade ausgebessert und sach- und fachgerecht saniert. Fehlstellen und Sandsteinausbrüche in den Schmuckelementen (Gesimse, Lisenen, Kapitellen etc.) wurden nachmodelliert. Der Sanierungsanstrich wurde als ein wetterbeständiger Dispersions-Silikat-Schichtaufbau ausgeführt, Holz- und Metallflächen mit entsprechend geeignetem System beschichtet.
Die Farbgebung des neuen Fassadenanstrichs behielt die bisher farblich abgesetzten Flächen bei. Das Farbkonzept wurde mit der Denkmalschutzbehörde im Vorfeld abgestimmt. Diese war auch während der gesamten Sanierung in alle Entscheidungen und Vorgänge miteingebunden. Die Holzfenster im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss wurden auf Schäden überprüft und neu lackiert sowie tischlermäßig aufgearbeitet. Die Fenster im 2. Obergeschoss und im Dachgeschoss wurden komplett gegen 1-flügelige Holzfenster mit glasteilenden Sprossen ausgetauscht. Die einzelnen Glasscheiben wurden je nach Fenstergröße annähernd quadratisch ausgeführt und lehnen sich so an die Formate der Scheiben in den bestehend bleibenden Fenstern an.
Tag des offenen Denkmals 2021: Führung vor Ort: Sonntag, 12. September, 11:00 Uhr
