Hameln, 10.12.2018
Presseinformation

Einzelne Bühnenbilder kommen eingeflogen - Informationen und technische Eckdaten zum Musical „DER MEDICUS“

„Wir freuen uns auf Hameln“, schrieb Maik Walter, Technischer Leiter und Meister für Veranstaltungstechnik vorweg, als er die technischen Eckdaten für den Bühnenaufbau für die Produktion „Der Medicus – Das Musical“ übermittelte. Dieses Mal steuerten fünf Trucks die Rattenfängerstadt an und transportierten die opulenteste Produktion von Spotlight Musicals zum Theater Hameln. Vom 14.12.2018 bis 3. Januar werden 30 Shows aufgeführt - die Technik rollte am Sonntag, den 9.12. an.  Nachdem die Trucks über Nacht auf dem 164er Ring aufgereiht wie auf einer Kette standen, gings morgens ab acht ans Ausladen. „Wir hoffen jedoch, dass wir mit den Trucks nicht den Theaterplatz zum Erliegen bringen, denn diese müssen in Abständen rückwärts an die Bühnenrampe stoßen“, schilderte Walter die Situation.

Die Anlieferung des kompletten Materials erfolgte in fünf 40-Tonnern, sogenannten Trailern (inklusive Beleuchtung und Ton, sowie Kostüm), benötigtes Ladevolumen pro LKW ca. 50 m³. Gewichtstechnisch kann ein Trailer 25 Tonnen laden, welche jedoch auf keinem der Trailer erreicht werden. Ein zusätzlicher Helfertrupp stand parat, das Ausladen ging flott über die Bühne und die Teile wurden gleich an die richtige Stelle getragen, denn für den Aufbau der aufwendigen Produktion beträgt das Zeitfenster schließlich nur fünf Tage bis zur Premiere.

Zum Bühnenbild, der Technik und weiteren Einzelheiten:
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Das Bühnenbild besteht aus einem zentralen Treppenelement, welches in Hameln 1,6m hoch und 4,1m tief ist. Flankiert wird diese Treppe von vier Türmen von bis zu 6,3m Höhe. Die Gesamtbreite des Bildes geht bis auf 12m.
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Vor dieser Treppe befinden sich zwei drehbare Türme, welche in den Grundmaßen 4m x 1,4m und 5,5m Höhe erreichen.

- Die gesamte Konstruktion besteht aus Aluminium mit Holzbeplankung und wird voll bespielt, d.h. die Darsteller spielen in den Kulissen.


Alle anderen Bühnenbilder, wie z.B. die berühmte Madrassa, oder der Palast des Schah von Persien, ein Kerker, ein Keller-Bühnenbild, oder der Maidan (DER öffentliche Platz in Isfahan) usw. werden aus in der Bühnendecke installierten Wänden gebildet, welche dann in der richtigen Szene „eingeflogen“ werden:

- Die Schwierigkeit besteht hier darin, dass die Bühnenzüge in Hameln sowohl in der Anzahl, als auch in der Zugkraft nicht ausreichen und angepasst werden müssen. 

- Beleuchtungstechnisch werden bis zu 66 Moving-Lights und diverse LED-Scheinwerfer eingebaut. Mit aller Verkabelung entsteht hier auch ein Gewicht von über drei Tonnen. Gesteuert werden diese über ein digitales Lichtmischpult. Die komplexe Beleuchtung muss in Hameln der kleinen Bühnengröße angepasst werden, d.h. es werden mehrere Stunden benötigt, um eine neues Show-File zu programmieren. Zur Untermalung der Beleuchtung kommt eine professionelle Haze-Maschine zum Einsatz. Haze ist ein sehr feiner, dunstartiger Nebel. Dieser darf sich aber nicht auf die Stimmen der Darsteller „legen“ und muss auch geruchsneutral sein.

- Für die Projektionen werden ein TITAN Super Quad (20.000 Ansi-Lumen) und zwei E-Vision Laser 8500 Beamer der Fa. Digital Projection benutzt.

- Projiziert wird auf insgesamt vier Flächen im Wechsel: ganz Hinten hinter der Treppe, in der Mitte der Bühne, hinter dem Portal und auf einem Nessel, welcher gleichzeitig als Hauptvorhang dient.

 

„In Sachen Beschallung bringen wir ebenso ein eigenes Soundsystem mit, da uns die Hausanlage in der Qualität nicht genügt“, erklärt Walter. Die Show wird auf einem mitgebrachten digitalen Tonmischpult SOUNDCRAFT Vi2000 abgemischt. Das Orchester ist vorproduziert und kommt aus dem PC. Maik Walter: „Der Toningenieur hat aber jedes einzelne Instrument auf einem Regler, so als wenn er ein ganzes Orchester im Original abmischt.“

Die Darsteller sind mit Funk-Systemen von AKG und Headsets von DPA verkabelt. Insgesamt kommen 38 Funkstrecken zum Einsatz, einige davon doppelt, z.B. bei den Hauptdarstellen, um Unterbrechungen durch eventuelle Defekte vorzubeugen.

„Insgesamt liegen wir bei über 600 Kostüm-Einzelteilen, welche in sieben Kostümschränken transportiert werden. Da auch Kostüme während der Show durch die anspruchsvollen Choreo-grafien „leiden“, bringen wir auch gleich noch eine Schneiderei, nebst Technik und Personal mit. Ein Teil der Kostüme wird auch täglich vor Ort gewaschen. Zusätzlich gibt es zwei große Schränke auf Rollen für die Kollegen der Maske und zwei für kleinere Requisiten“, schilderte er.

Auf der Bühne:
Auf der Bühne arbeiten sechs Bühnen-Techniker und ein Meister, ein Sound-Techniker (welcher die Mikrofone überwacht), eine Requisiteurin und die Inspizientin, welche die Show zeitlich in ihre Abläufe bringt, und Walter verdeutlichte: „Sprich alle Umbauten passieren nur auf ihr GO!“

Vor und hinter der Bühne:
Vor der Bühne arbeiten der Licht/Video-Operator, zwei Verfolgerscheinwerfer-„Fahrer“ „und ein Ton-Ingenieur. und hinter der Bühne noch einige Kolleginnen und Kollegen mehr, Maske, Dresser, Schneiderei, etc…“, so
Maik Walter zum umfangreichen Vorhaben.

 

Alle Infos unter: www.medicus-hameln.de